Ortsverband Amberg (U01)
Der OV Amberg wurde 70
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Der OV Amberg wurde 70
Ausgerechnet genau am Weltamateurfunktag, nämlich am 18. April, konnte der OV Amberg U01 seinen 70. Geburtstag feiern. Dazu hatte OVV Manfred Heisel DL5RCJ ins Clubheim eingeladen und erzählte zunächst von der Gründung des Ortsverbandes am 18. April 1953 bis heute. Damals gehörte der OV zum Distrikt Nordbayern, hatte da den DOK B01 und erhielt aber mit Gründung des Distrikts Bayern-Ost 1973 den DOK U01. Zunächst einer Idee von Peter Hauselt DL4RDR und der akribischen Vorarbeit von DL5RCJ war es schließlich auch zu verdanken, dass sich der OV im jetzigen Clubheim etablieren konnte. Ganz was Besonderes war es, dass einer der OV-Gründer, nämlich Hans Dötsch DJ1PC, bei dieser Geburtstagsfeier anwesend war! Er wird noch in diesem Jahr 95 Jahre alt und ist immer noch begeisterter Funkamateur und CWist. Danach ging Thomas Höppe DJ5RE auf die Entwicklung der Clubstation ein. Vor fast 25 Jahren begannen die Mitglieder, DL0AO am jetzigen Standort aufzubauen. Man hatte meistens das Glück, Antennen und Masten „irgendwo“ im Umfeld der Mitglieder zu finden, egal ob beim CIA Nürnberg, in der Botschaft von Addis Abeba oder bei RadioFreeEurope. Irgendwie wusste immer einer, wo gerade ein Beam, ein Rotor oder ein Mast abgebaut werden sollte – und DL0AO war ein dankbarer Abnehmer… DJ5RE betonte, dass der OV Amberg immer ohne große Sponsoren, aber durch Mithilfe der Mitglieder etwas Großartiges geschaffen hatte. Es gibt viele Interessengruppen im OV Amberg, deren Nischen durch gegenseitige Rücksichtnahme aber immer unter einen Hut zu bringen sind. Heinz Schöpf DL2RDT ging auf die Lizenzentwicklung im Ortsverband ein. Dabei wurde deutlich, dass vor allem durch die regelmäßigen OV-Lizenzkurse mit einem bewährten Dozenten-Team dieser aktive Mitgliederstand gehalten werden kann. Unser Hobby ist bekanntlich international. Gerade deshalb gibt es viele Geschichten zu erzählen, in denen OV-Mitglieder Amateurfunk-Freundschaften in die ganze Welt pflegen. Von Japan, über die USA, von Slowenien bis Argentinien und über Funkamateure, die durch die Nähe der Truppenübungsplätze über die US-Armee zum OV Amberg kamen. DJ3TF wusste von einer Medikamentenbeschaffung durch DJ8WR, aber auch von einer 80m-Funkbrücke nach Bosnien während des Balkankriegs zu erzählen. Im Moment betreut man funkmäßig einen geflüchteten OM aus der Ukraine. Die derzeitige U01-Vorstandschaft ist seit über 25 Jahren in nahezu gleicher Besetzung in ihren Ämtern. Schon alleine das zeigt, dass die Vereinspolitik, wenn man das so bezeichnen kann, bei den Mitgliedern anerkannt ist. Und weil auch die OV-Mitglieder diese konstante und erfolgreiche Vereinsführung anerkennen, bekamen zum Abschluss OVV DL5RCJ, aber auch seine XYL Edeltraud DL3RCJ von Helmut Appel DK6NJ eine Anerkennung für ihre Arbeit überreicht. Wolfgang Wessely – DJ3TF Öffentlichkeitsreferat U01 Soweit der Text, der an den Rundspruch ging. Und was für diesen zu viel Platz beansprucht hätte, hier in Kurzform für alle Mitgleider noch die weiteren Themen unserer OV-Geburtstagsfeier: DL5RCJ blickte zunächst auf die OV-Gründung 1953 zurück, bei der Hans Dötsch-DJ1PC, DJ1OC (Hans Schmeißner, Radio- und Fernsehgeschäft in Amberg), Herman Eckl- DJ1PD, Helmut Sokol-DJ1OD und Bogdan Sommer-DJ1PF als Vereinsgründer genannt werden. Deren Lizenzprüfung fand zuvor am 10. Januar 1953 statt. Hans- DJ1PC war letzten Dienstag da, er wird heuer noch 95! Unvergessen auch die legendären Amateurfunk-Versuche von Prof. Dr. Walter Dieminger-DL6DS exD4UAK von Amberg aus. DL2RDT referierte über die Mitgliederentwicklung bzw. die Rufzeichenzuteilungen in den vergangenen Jahrzehnten und führte nach und nach die Rufzeichen auf, die wir entweder durch Kurse, durch Zuzug oder durch QRL als Zugänge verbuchen konnten. DJ5RE erzählte über den Aufbau von DL0AO in Atzlricht, nachdem unser früheres QTH, das Feuerwehr-Häusl in Garsdorf, nicht mehr zur Verfügung stand. Dieses war ursprünglich für die Feuerwehr-Spritze in Dorfmitte von Garsdorf der Unterstand gewesen war, so erinnert sich DJ3TF. Da der Landrat ihnen aber ein größeres Fahrzeug spendierte, wurde das Spritzen-Häusl zu klein. Ein richtiges Feuerwehrhaus wurde gleich daneben errichtet und das Häusl war frei geworden! Übern Günter DJ8WR wurden wir damals darauf aufmerksam. DJ5RE weiter: Das jetzige "Antennenfeld" vom QTH in Richtung hinter zu den Bunkern war vorher bewaldet gewesen. Eine behutsame Umgestaltung unter Beibehaltung von wertvollen Baumstrukturen wurde dann stets im Einvernehmen mit dem Forstamt Amberg durchgeführt! Zuvor hatten wir sogar überlegt, für jeden Baum ersatzweise einen oder zwei neue Bäume zu pflanzen - war nicht nötig...! Auf diesem Areal, das durch den Sepp-DB7RZ (sk) antennenfähig gemacht wurde, stehen mittlerweile die 35 m hohe Vertikal für 160m die Multiband-Reuse - die stand vorher beim CIA Nürnberg und ist vom Hannes DL6NI Anfangs hatten wir als Kurzwellenbeam einen 3-elementigen DJ2UT-Beam, Fullsize-Version, gespendet von DK6NJ der Nachfolger ist ein 6-elementiger-20m-Beam mit 16m-Boom (!), der vorher beim DK1MAX stand Michl-DO5ML organisierte dafür den gewaltigen Stahlblechmasten und der Telrex-Rotor für den 20m-Beam stammt vom Auswärtigen Amt in ET3 bzw. von der Botschaft in Addis Abeba der große HD4-Mast für den 15m-Beam kam übern Roger-DL5RBW - er war vorher einer der Masten bei RadioFreeEurope (RFE) Danach erfolgte unser Umschwung zu den Monoband-Antennen, die sich bestens bewähren. Thomas war auch der "Motor" für den Aufbau der EME-Anlagen für 2m und 70cm, da Atzlricht von der Lage her nicht unbedingt ein guter Tropo-Standort ist - also via Mond! Die 2m-Gruppe bestand aus 4 Langyagis, jede mit beachtlichen 10m-Boom! „Sturm Lothar“ zerstörte aber den YAESU-Rotor, als die 2m-4er-Gruppe noch am 4HD-Mast vom DL5RBW oben war. Durch das Drehmoment verlor der Rotor praktisch sein Innenleben, weil die Zahnräder irgendwann nahezu abgerundet waren... Die 70cm-EME-Antenne bestand ebenfalls aus 4 Antennen. Und die Echos, die vom Mond zurück kamen, waren nie zu überhören. Mitte bis Ende der 90‘er entstand unser Empfangssystem für die Lowbands mit diversen Beverage-Antennen, die zunächst in den verschiedenen Richtungen vom Shack aus zu schalten waren – dafür kam eine Spende einer Komparator- Leiterplatte von DK4VW, die DJ3TF bestückte, in einem Kastl hinten im Wald bei der Scheune aufbaute und vom Shack aus schaltbar machte. Inzwischen ermöglichte Bernd-DF9RB die komfortable Bedienung übers WEB. Modellbau Blödt http://www.modellbau-bloedt.de/ mit Jürgen & Sohn, die mit uns oft auf „Arber-Contest-Expedition“ waren, half uns vielfach, z. B. beim Ausrichten des Masts für den 40m-Beam - ohne übrigens beim OV zu sein! Die Baufirma https://www.gnan-koeper.de/ war mit DO1TF im OV vertreten, der inzwischen Chef dort ist und immer half, wenn wir Equipment und Manpower gebraucht haben. Und immer wieder war Sepp-DB7RZ aus Götzendorf zur Stelle und stand uns regelmäßig mit schwerem Gerät bei Baumfäll-Aktionen oder tiefen Furchen im festen Waldboden für die VLF-Antennen zur Seite. Aber nicht nur deshalb werden wir ihn nie vergessen! ar ja auch im Rundspruch, aber trotzdem nochmal deutlich: Beim Aufbau von DL0AO in Atzlricht wurde unsere stets dünne finanzielle Decke immer durch Engagement, Improvisation und offenen Augen der Mitglieder kompensiert! Hoffen wir, dass es so bleibt…! DJ3TF erzählte über internationale Kontakte internationale Freundschaften internationale Beziehungen: die vom OV Amberg aus zustande kamen bzw. gepflegt werden Hier in Kurzform: Da war einmal unsere Teilnahme am BlackFriday 2020, der uns bei den BOS-Stellen im Landkreis bekannt machte. Auch bei zwischenmenschlichen Notfällen waren wir zur Stelle: Unsere Funkbrücke nach Srebrenica (DJ3TF) konnte den Völkermord dort leider nicht verhindern, aber mittels Amateurfunk konnten wir wenigstens einen kleinen Beitrag leisten und Kontakt halten zu den Betroffenen im T9-Land. 1976 ergab sich über DJ8WR eine Medikamentenbeschaffung über Ungarn nach Novisad. Scott McCasland-KG6JCM aus Guam war ziviler Biologielehrer bei der US-Army in Grafenwöhr und als KG6JCM Mitglied im Ortsverband Amberg. Mit ihm und seiner XYL besteht regelmäßiger Kontakt via Facebook. Ivan-YU3TKV und jetzt S51KV in Slowenien war Siemens‘ler in Amberg, ihn treffen wir regelmäßig übers Relais oder auf 40m Über LU8DMK und LU8DAL aus Argentinien und Mike-G7KFT, jetzt als DL7KFT eingebürgert, den wir ab und zu auf 40m treffen. R9DA war mit XYL an DL0AO zu Gast. Darüber gibt es eine lustige Story von DL2ZA und seiner gespendeten Morsetaste. Alfred-DF6RI aus U15 machte den Kontakt. WB4IRD, der „Danklerl Hans aus Amberg“ auch bekannt als DU1AT, SV0WZ, A22WZ, CN8AT, EL2AT, V2AZO, TI2ZW baute Relaisstationen für den amerikanischen Rundfunksender „Voice of America“, DJ8WR war immer sein QSL- Manager. Hans hielt immer Kontakt zu den Ambergern. Bei DJ3TF/HB0 in Liechtenstein klopfte eines Abends K0EDA-George Oster, Feuerwehrchef von Iowa an der Hüttentür, das Koaxkabel der Quad in der Hand. Er hat inzwischen seinen Altersruhesitz auf den U. S. Virgin Islands, den Jungferninseln und ist von dort unter NP2N QRV. Jun-JA1SY und Yoshi-JA2MTO waren für einige Tage in Amberg (DJ3TF). N5GMQ-CARL BRIESKE, war in Grafenwöhr als Offizier, Bernd-DF9RB machte den Kontakt zum OV und besuchte ihn später mit family auf den Philippinen. DA2MA, auch ein weiterer „Gast“ in Grafenwöhr, fand zum OV. Mit Dough Waller-NX4D, dem Entwickler der sog. „Waller-Flag“, eine 160m-DX- Antenne besteht Kontakt. (DJ3TF, aber hauptsächlich mit Thomas DJ5RE). Und ganz aktuell: DL/UT1AN, ein geflüchteter älterer OM aus der Ukraine, wohnt jetzt im Nürnberger Land, lernt uns über OMs aus Franken kennen und wird funktechnisch vom OV Amberg (DL5RDO) irgendwie unterstützt. Nochmal ganz aktuell: Vor 2 Wochen trafen sich Paul-DH8VV und Helmut-DK6NJ nach 40 Jahren erstmals wieder an DL0AO. Paul war damals noch HA8VV in Ungarn, wo Helmut ihn zusammen mit DF3NZ/ST2 kennengelernt hatte. Danach ist Paul - damals noch zu Zeiten des Eisernen Vorhangs - über OK nach DL geflüchtet. (Tochter Meli-DL2YL lacht auf dem DARC-Plakat an DL0AO) DK6NJ verzichtete wegen der fortgeschrittenen Zeit auf seine Zusammenstellung der Funktionsstellen und Ämter im Ortsverband Amberg in den letzten Jahrzehnten. Dies wird beim geplanten Sommerfest nachgeholt. Hier aber schriftlich sein Rückblick zum Thema „Funkwettbewerbe“ im OV: Funkamateure nehmen oft an Wettbewerben teil, bei denen es darum geht, die maximale Anzahl von Verbindungen mit anderen Funkamateuren in einer bestimmten Zeit zu erreichen. Diese Wettbewerbe helfen, die Fähigkeiten der Funkamateure zu verbessern. Erfüllt unser OV diese Feststellungen der „Künstlichen Intelligenz“ (KI)? Funkverbindungen und Wettbewerbe/Conteste sind quasi die Anwendung der Technik und Experimente und dienen, was immer wichtiger wird, der Bandbelebung! KI unterscheidet zwischen „großen“ Contesten, „Sprints“, Field Days, Fuchsjagd/Foxhunting und QSO-Parties. Ich gehe vor allem auf die Anfänge der Aktivitäten vom OV-Amberg ein. Zu den großen/langen Contesten (12-48 Stunden): Überliefert ist, dass wir vom Standtort Ursensollen aus im Juli 1961 zum ersten Mal an einem UKW/2m-Contest teilgenommen haben. Es folgten, in CW, etliche Conteste im November, die Marconi-Conteste. 1970 zum ersten Mal unter DL0AO in der Nähe von Vilseck. Der erste 70 cm-Contest erfolgte im Okt. 1980 von Sauheim aus. Die Clubstation in Garsdorf war ein idealer hochgelegener und freier Standort und hat für viel Aktivität gesorgt. Die erste Teilnahme an einem KW-Contest, dem WAE-CW, wird für den August 1963 überliefert. Der CW-WAE war viele Jahre, auch von Garsdorf aus, Tradition. Ebenso später, vor allem dann hier in Atzlricht der WWDX und viele 160 m-Conteste mit vorderen Plätzen Erstmals RTTY-WAE in 1977 unter DP5P, sowie ARRL-Teilnahmen von DJ3TF. Zu den „Sprints“ (1-6 Stunden): Dazu gehören auf KW der Weihnachts- und 10 m-, sowie seit Corona der Oster- Contest. Für uns war und ist wieder der BOC interessant. Wir waren Sieger in 1988, 1989, 1990, 1992, 1993, 1997, 2021. Auf UKW hat DJ3TF den OV stark im BBT vertreten und in den letzten Jahren, mit mehreren anderen OMs, beim AGCW. Immer mit vorderen Plätzen, wie zuletzt im März. Zu den Fielddays: In den Aufzeichnungen wird die erste FD-Teilnahme in CW für Juni 1975 erwähnt, ebenso wie 1976 am Haidweiher. Anfang der 90er Jahre fand er auch bei Kastl und Ursensollen statt. 2004 wurde der FD kombiniert mit einer Notfunkübung, 2006 funkten wir bei Heimhof. Der 1. Mobilwettbewerb ging 1977 im Raum AM über die Bühne, auf 2 m und 80 m. Zu den Fuchsjagden: Die Verbindung von Funk, Natur und Sport erprobten wir zum ersten Mal 1975, Sieger war DL2ZA. Auch 1976, 1979 oder 1990 im Rahmen des FDs am Haidweiher. DJ3TF ist unser Spezialist für diese Ausübung. Vor allem ist dieser Hobby-Bereich immer interessant und spannend bei Vorführungen und Ferienprogrammen. Zu den „QSO-Partys“: Hier geht es weniger um Punkte, sondern mehr darum, Aktivitäten zu erzeugen und neue Kontakte zu knüpfen oder Freundschaften zu gründen. Als Beispiel seien die Veranstaltungen des BCC, der DIG, der Kids-days oder der JOTA-Betrieb (Pfadfinder) zu nennen, der bei uns in Atzlricht seit einigen Jahren im Herbst stattfindet. CM – Clubmeisterschaft Viele Conteste münden seit Anfang an in die DARC-Clubmeisterschaft (CM). Dieser CM hat unser OV erst seit einigen Jahren so richtig Beachtung geschenkt. 2011 sind wir das erste Mal in einer Rangfolge gelistet. Im Distrikt waren wir 2013 fünfter, 2020 sechster, 2021 vierter und 2022 erreichten wir im Distrikt U in beiden Klassifizierungen jeweils den 2. Platz. Auch 2023 liegen wir bisher auf Rang 2. Lange Jahre war unser Nachbar-OV U15 Dauer-Abonnent auf Rang zwei. Platz 1 ist kaum zu stemmen, da ist der Ehrgeiz von U14 nicht zu übertrumpfen. Unser OV ist kein OV mit Contest-Schwerpunkt. Viele Aktivitäten aus dem Bereich der Technik wurden und werden bei uns gepflegt. Von (u)SDX-Bausätzen, U01- Antenne, Notfunkausrüstungen bis zum Weltmeister-Titel auf VLF. Im Hinblick auf die Vielseitigkeit und Intensität auf allen Ebenen des Amateurfunks sind wir ganz stark vertreten. Jeder findet seine „Nische“. Es ist ein wohltuendes Miteinander der gegenseitigen Unterstützung und Toleranz, intensiver Kommunikation, Kameradschaft, Gastfreundschaft und Integration. Möglich macht dies vor allem unser Zentrum, die Clubstation DL0AO in Atzlricht. Ein einmaliger Glücksfall. didah didahdit -ar- Wolfgang – DJ3TF